Wir gehen davon aus, dass Eltern an die große Lern- und Begeisterungsfähigkeit ihrer Kinder glauben, dass sie ihre Kinder der Schule anvertrauen und darauf vertrauen, dass die Pädagog:innen richtig einschätzen können, was ihr Kind in der Schule braucht, um erfolgreich und mit Begeisterung zu lernen.
Für eine gute, konstruktive Zusammenarbeit zwischen Eltern und Schule braucht es einen sinnvollen Rahmen mit klaren Regeln und Grenzen. Wir reflektieren diese Regeln und Grenzen laufend im Pädagog:innen-Team und erwarten uns, dass Eltern diese Grenzen respektieren und beachten.
Wir nehmen uns viel Zeit für Gespräche mit den Eltern, aber wir möchten den richtigen Zeitpunkt dafür selbst wählen.
In der Früh vor Unterrichtsbeginn ist definitiv kein passender Zeitpunkt für Elterngespräche (auch nicht für kurze wie „Ich will Dir nur kurz sagen…“), weil wir uns auf den Unterricht vorbereiten müssen und die Kinder unsere Aufmerksamkeit brauchen! Wir bitten um eine kurze Handy-Nachricht an die betroffene Lehrperson und melden uns sobald es uns möglich ist zurück.
Wir möchten, dass die Eltern die Kinder nicht in die Schule begleiten, sondern, dass die Kinder das Schulgebäude ohne Eltern betreten.
Die gut erkennbare Grenze Schultüre hilft uns und den Kindern, die Verantwortung und Zuständigkeit klar zu trennen. In der Schule sind wir für die sozialen Prozesse, Beaufsichtigung und Anleitung der Kinder verantwortlich, davor und danach die Eltern.
Die Information der Eltern über Projekte im Schulalltag ist uns sehr wichtig.
Es gibt viele Möglichkeiten am Schulleben der eigenen Kinder aktiv teilzuhaben auch ohne täglich die Schule zu betreten. Beim Elternabend, bei Festen (KDL Fest, Sommerfest, Weihnachtsfeier,..), beim Abschluss von Projekten (Ausstellungen) sind die Eltern ganz herzlich eingeladen in die Schule zu kommen, mit offenen Augen durch die Schule zu gehen. Zudem bekommt man im Rahmen der Elternmitarbeit immer wieder Gelegenheit die Schule zu besuchen und am Schulleben teilzuhaben.
Wir begleiten die Kinder beim sozialen Lernen und kümmern uns um die sozialen Konflikte, die zwischen Kindern in der Schule entstehen.
Konflikte mit anderen Kindern sind ein ganz wichtiger Teil des sozialen Lernens. Konflikte sind niemals einfach und oft verletzend („Reibungsverluste“). Aber die persönliche Auseinandersetzung hilft den Kindern ganz entscheidend weiter. Das Pädagog:innen Team der Tankstelle die Schule schenkt diesen sozialen Prozessen in der Schule ganz viel Aufmerksamkeit.
Wir bitten darum,
- dass die Eltern sich nicht als Schiedsrichter, Ankläger oder Verteidiger in die schulischen Konflikte der Kinder einmischen, sondern den eigenen Kindern Mut machen, ihre Konflikte den Pädagog:innen anzuvertrauen.
- dass die Eltern die Erzählungen ihrer Kinder von schulischen Konflikten differenziert wahrnehmen, weil sie den Kontext und die „andere Seite“ aus den Erzählungen der Kinder eventuell nicht erkennen können.
- dass die Eltern bei Unsicherheit oder Angst um das Wohl ihres Kindes das Gespräch mit Pädagog:innen suchen, bevor sie andere Eltern oder Kinder darauf ansprechen!
Anzahl und Umfang der HÜ wird vom Pädagog:innen-Team festgelegt.
Hausübungen gibt es in unserer Schule erst ab der 2. Schulstufe. Sie sind im Umfang und Anzahl angepasst an die jeweilige Schulstufe. HÜ sind wichtig, damit Kinder lernen selber außerhalb der Schule Verantwortung für Lernprozesse zu übernehmen, aber HÜ sind nicht notwendig, weil die Kinder nicht genügend am Vormittag in der Schule lernen!
Deshalb wünschen wir uns eine „motivierende Grundentspanntheit“ der Eltern im Umgang mit den HÜ der Kinder. Wir – und nicht die Eltern!- besprechen das Thema HÜ primär direkt mit den Kindern. Dazu zählt auch, die HÜ der Kinder sorgsam zu kontrollieren, mit den Kindern darüber zu sprechen, wenn sie die HÜ nicht wie vereinbart gebracht haben, wenn sie über- oder unterfordert sind.
Folgende Grundsätze sind uns dabei wichtig:
- Die HÜ wird daheim und nicht in der Schule (Nachmittagsbetreuung) gemacht.
- Eltern unterstützen die Kinder dabei den richtigen Zeitpunkt und den richtigen Ort für das Erledigen der HÜ zu finden, die HÜ wird aber von den Kindern alleine gemacht.
- Das Thema HÜ darf keinesfalls zum Konfliktthema zu Hause zwischen Eltern und Kindern werden!
- Zusätzliche HÜ auf Wunsch der Eltern („Förderungs-HÜ“) stehen wir sehr zurückhaltend gegenüber.
Der behutsame Umgang mit Beurteilungen ist uns ein zentrales Anliegen.
Notenzeugnisse sind in unserer Schule nicht wichtig, alternative Beurteilungsformen wie KDL und Kompetenzraster hingegen schon! Wir würden am liebsten auf das „Benoten“ verzichten und tun es nur, weil wir es müssen! Wir erwarten und wünschen uns von Eltern, dass sie dem Druck schulische Leistungen der Kinder in Noten zu messen und die Noten der Kinder zu vergleichen, engagiert entgegenwirken und dass sie dies auch im Umkreis ihrer Familien tun.
Folgende Grundsätze sind uns dabei wichtig:
- Alle Kinder bekommen am Ende des Semesters und am Ende des Schuljahres ein alternatives Zeugnisdokument mit einem Foto und ein paar wertschätzenden persönlichen Zeilen.
- Wir beurteilen die Entwicklung des Kindes und nicht welches Kind besser ist und welches schlechter. D.h. auch ein „leistungs-schwaches“ Kind kann die Note „Sehr gut“ bekommen, weil es sich so gesteigert hat.
- Von großer Bedeutung ist die Schnittstelle zur weiterführenden Schule.
- Wir sprechen klare Empfehlungen aus, ob das Kind Gymnasiumsreife hat oder nicht.
- Wir verlangen von den Eltern vor der Zeugniserstellung Transparenz, ob das Kind ein Gymnasium besuchen soll oder nicht.
- Zeugnisnoten werden vorab mit Kind und Eltern besprochen (keine Überraschungen!)